Märkische Allgemeine Zeitung 29.04.05

Bund kauft Flächen für Institut
Investitionen von 30 Millionen Euro für Bundesanstalt in Kleinmachnow

GERALD DIETZ

KLEINMACHNOW Der Bund wird für den Ausbau des Standorts der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Kleinmachnow auch Grundstücke des Landes erwerben. Das kündigte der Referatsleiter Wissenschaft im Potsdamer Landwirtschaftsministerium Reinhard Stolze jetzt an. Demnach soll das etwa fünf Hektar große Areal im Landesbesitz, auf der die bisherigen Forschungseinrichtungen der Bundesanstalt angesiedelt sind, vom Bund gekauft werden. Für den späteren Umzug bislang noch in Berlin-Dahlem arbeitender Institute sollen zudem 1,5 Hektar zusätzlich von der Gemeinde erworben werden. Nach der Umsiedlung werde der künftige Standort Ost der BBA letztlich etwa 200 Mitarbeiter haben, sagte der Vertreter des BBA-Präsidenten in Berlin Christoph Reichmuth.

Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) hatte Ende März angekündigt, den Standort Ost der mit ihrem Hauptsitz in Braunschweig und Berlin ansässigen BBA in der bisherigen Außenstelle Kleinmachnow zu konzentrieren. Dahlemer Institutionen sollen zum Areal am Stahnsdorfer Damm verlagert werden. Potsdam, das sich ebenfalls für die Ansiedlung der renommierten Bundesforschungseinrichtung interessiert hatte, zog damit den Kürzeren.

Bislang arbeiten in Kleinmachnow die BBA-Institute für integrierten Pflanzenschutz und für Folgenabschätzungen im Pflanzenschutz. Hinzu kommen vier Arbeitsgruppen ebenfalls vorwiegend zu Themen des Pflanzenschutzes. In Berlin sind drei weitere BBA-Institute ansässig. Wie die Aufteilung der wissenschaftlichen Einrichtungen künftig in Kleinmachnow sein wird, steht noch nicht fest.

Der BBA-Außenstellenleiter in Kleinmachnow, Volkmar Gutsche, rechnet mit der Errichtung von insgesamt drei bis vier neuen Komplexen für den Ausbau. Zudem müssten die bestehenden Gebäude, darunter zwei Denkmäler, saniert werden. Der Bau der neuen Komplexe werde wohl nicht vor Ende nächsten Jahres starten, so Gutsche. Insgesamt müsse der Bund wohl 20 bis 30 Millionen Euro für den Ausbau in Kleinmachnow investieren. Kleinmachnow hat eine lange Tradition in der Pflanzenforschung. Bereits 1949 nahm hier die Biologische Zentralanstalt der früheren DDR ihre Arbeit auf, die später als Institut für Pflanzenschutzforschung firmierte.