GERALD DIETZ
KLEINMACHNOW Der Bund wird für den Ausbau des Standorts
der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in
Kleinmachnow auch Grundstücke des Landes erwerben. Das kündigte der Referatsleiter
Wissenschaft im Potsdamer Landwirtschaftsministerium Reinhard Stolze jetzt an.
Demnach soll das etwa fünf Hektar große Areal im Landesbesitz, auf der die
bisherigen Forschungseinrichtungen der Bundesanstalt angesiedelt sind, vom Bund
gekauft werden. Für den späteren Umzug bislang noch in Berlin-Dahlem
arbeitender Institute sollen zudem 1,5 Hektar zusätzlich von der Gemeinde
erworben werden. Nach der Umsiedlung werde der künftige Standort Ost der BBA
letztlich etwa 200 Mitarbeiter haben, sagte der Vertreter des BBA-Präsidenten
in Berlin Christoph Reichmuth.
Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne)
hatte Ende März angekündigt, den Standort Ost der mit ihrem Hauptsitz in
Braunschweig und Berlin ansässigen BBA in der bisherigen Außenstelle
Kleinmachnow zu konzentrieren. Dahlemer Institutionen sollen zum Areal am
Stahnsdorfer Damm verlagert werden. Potsdam, das sich ebenfalls für die
Ansiedlung der renommierten Bundesforschungseinrichtung interessiert hatte, zog
damit den Kürzeren.
Bislang arbeiten in Kleinmachnow die BBA-Institute für
integrierten Pflanzenschutz und für Folgenabschätzungen im Pflanzenschutz.
Hinzu kommen vier Arbeitsgruppen ebenfalls vorwiegend zu Themen des
Pflanzenschutzes. In Berlin sind drei weitere BBA-Institute ansässig. Wie die
Aufteilung der wissenschaftlichen Einrichtungen künftig in Kleinmachnow sein
wird, steht noch nicht fest.
Der BBA-Außenstellenleiter in Kleinmachnow, Volkmar Gutsche,
rechnet mit der Errichtung von insgesamt drei bis vier neuen Komplexen für den
Ausbau. Zudem müssten die bestehenden Gebäude, darunter zwei Denkmäler, saniert
werden. Der Bau der neuen Komplexe werde wohl nicht vor Ende nächsten Jahres
starten, so Gutsche. Insgesamt müsse der Bund wohl 20 bis 30 Millionen Euro für
den Ausbau in Kleinmachnow investieren. Kleinmachnow hat eine lange Tradition
in der Pflanzenforschung. Bereits 1949 nahm hier die Biologische Zentralanstalt
der früheren DDR ihre Arbeit auf, die später als Institut für
Pflanzenschutzforschung firmierte.