Märkische Allgemeine Zeitung 17.03.05
Solaranlage
auf der Deponie am Stolper Weg
Vorschlag der neu gegründeten Kleinmachnower Bürgergesellschaft
DIETMAR
STREUBER
KLEINMACHNOW "Hiermit gebe ich bekannt, dass die Gründung der Bürger-Solar
Kleinmachnow 1 GbR vollzogen ist", verkündete am Dienstagabend um 21.29
Uhr im Kleinmachnower Rathaus der Initiator Axel Mueller nicht ohne Stolz. In
zwei Wahlgängen hatten die acht Gründungsmitglieder, die zuvor Anteilsscheine
in Höhe von insgesamt 5500 Euro zeichneten, einstimmig die Bildung der
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) und deren Satzung beschlossen.
Anschließend wurden - ebenfalls einstimmig - Axel Mueller als Geschäftsführer
sowie Falk Stolzenburg und Karin Kramer als Stellvertreter bestellt. Zu den
Gründungsmitgliedern gehören auch der in der Agenda für Klimaschutz
Kleinmachnows engagierte Vater von fünf Kindern, Gunnar Hille, und der
Wissenschaftler Ulrich Mohr.
Hille will mit seinem Beitritt ein Zeichen setzen für eine bessere Zukunft der
nächsten Generationen. "Obwohl ich eigentlich das Geld für meine sich in
der Ausbildung befindenden Kinder bräuchte, will ich einen Beitrag für reinere
Luft leisten." Mohr, der bei den ständig steigenden Preisen für Erdöl
große Chancen in der Nutzung der Sonnenenergie sieht, möchte, dass auch die
ehemalige Deponie am Stolper Weg für eine Solaranlage genutzt wird. "Mit
dem Errichten einer derartigen Anlage könnte auch die Gemeinde Geld
verdienen."
Dem Prozedere der Wahl war eine mehrstündige Präzisierung der vertraglichen
Regelungen vorangegangen. Sekundiert von der Gründerin der ersten Brandenburger
Bürger-Solaranlage, Elke Seidel, dem Steuerberater Bernhard Schubert und dem
Rechtsanwalt Gerald Süchtig, hatte Axel Mueller mit den Anwesenden die
einzelnen Paragrafen des vorbereiteten Vertragswerkes diskutiert und
Änderungswünsche eingearbeitet.
Nach dem entscheidenden Schritt der GbR-Gründung gilt es nun für die
Geschäftsführung und die Gesellschafter, möglichst bald weitere Interessenten
zu gewinnen und die notwendigen bürokratischen Schritte abzuarbeiten.
Ziel ist es, noch in diesem Jahr auf dem Dach des Rathauses eine Photovoltaik-Solaranlage
mit einer Leistung von mindesten zehn Kilowatt zu errichten. Die erforderlichen
finanziellen Mittel in Höhe von rund 60 000 Euro sollen je zur Hälfte von den
Gesellschaftern und durch einen KfW-Kredit aufgebracht werden. Mitinhaber kann
jeder Interessent werden, der mindestens einen Anteilsschein von 250 Euro
erwirbt.
Neben den auf der Gründungsversammlung gezeichneten 5500 Euro wurden bisher
noch Absichtserklärungen von rund 9000 Euro abgegeben.
Weitere Informationen über Axel Mueller, 033203/2 43 94 oder per E-Mail: corneliaundaxel@t-online.de.