Märkische Allgemeine Zeitung 11.03.2005
Teltower
Region fordert Korrekturen
Kritik an Vorschlag zur Landesstruktur
REGION
TELTOW Für reichlich Diskussionsstoff sorgen derzeit überall im Land die
Vorstellungen der Landesregierung hinsichtlich der künftigen Förder- und
Strukturpolitik. Und auch in der Region Teltow hat man die Vorschläge
aufmerksam verfolgt. Denn bekanntlich streben Teltow, Kleinmachnow und
Stahnsdorf den Status eines Mittelzentrums an, wurden aber vor ein paar Monaten
erst einmal vertröstet. Zwar ist Teltow jetzt als "Zentrum im engeren
Verflechtungsraum" vorgesehen, doch die Nachbarn Kleinmachnow und
Stahnsdorf gehen leer aus. Die Landesplaner sehen die drei Orte nicht als eine Einheit
und zudem auch nicht als wirtschaftlichen Wachstumskern - weder Teltow allein
noch die Region insgesamt.
Damit wollen sich die Vertreter der drei Kommunen aber nicht abfinden. Kein
Wunder also, dass das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung der jüngsten
Sitzung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Der Teltow (KAT) kam. In einem
Beschluss fordert das Gremium Korrekturen an den Entwürfen - sowohl beim
Landesentwicklungsplan "Zentrale Orte System" (ZOS) als auch bei der
Wirtschaftsförderung. Wie es heißt, erwarte man von der Landesregierung,
"dass die Region Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf als Siedlungsschwerpunkt
mit derzeit 53 000 Einwohnern als gemeinsames Zentrum im engeren
Verflechtungsraum kategorisiert wird". Und dies solle sich auch im
Finanzausgleichsgesetz niederschlagen.
Des Weiteren erwartet man, dass die Region "mit etwa 2400 Betrieben und
über 18 400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insbesondere in der
Technologie-, Kommunikations- und Dienstleistungbranche bei der Festlegung der
Branchen-Schwerpunkte und regionalen Wachstumskerne des Landes als
wirtschaftlicher Wachstumskern festgeschrieben wird". Mit einem
gemeinsamen Schreiben werden nun die Bürgermeister der drei Orte diesen Willen
gegenüber der Landesregierung kundtun und eine Stellungnahme abgeben.
"Es wird Zeit, dass das Land die Region Teltow als Region begreift",
stellte Hans-Peter Goetz (FDP) aus Teltow fest. Dass dies noch nicht der Fall
ist, liegt aber teilweise auch an den drei Kommunen selbst. Noch viel zu wenig
haben sie in der Vergangenheit den oft geäußerten Willen zur Zusammenarbeit
auch praktisch umgesetzt. Dies zeigt nicht zuletzt die schleppende bzw.
zögerliche Realisierung des Regiokonzeptes. So besteht nach Ansicht von Jens Klocksin
(SPD) aus Kleinmachnow mit dem jetzigen Schreiben an die Landesregierung
"eine gute Gelegenheit, eine gewisse Einigkeit der Region zu
dokumentieren".
Wie berichtet, hat die Landesregierung ihre Strukturpolitik völlig neu
ausgerichtet. Entsprechend dem Vorentwurf zum Landesentwicklungsplan ZOS sind
neben Teltow unter anderem auch Werder und Beelitz als "Zentrum im engeren
Verflechtungraum" ausgewiesen. Sie gehören zu den 31 Mittelzentren, die es
künftig im Land geben soll. A.K.