Märkische Allgemeine Zeitung 11.3.05

Kritik an Haltung der CDU
Elternvertreter der Kleinmachnower Gesamtschule sind sauer

KLEINMACHNOW Die Elternvertreter der Kleinmachnower Maxim-Gorki-Gesamtschule haben es als "nicht akzeptabel" bezeichnet, dass "eine Erweiterung des Weinberg-Gymnasiums als offensichtlich alleinige Lösung für den zu erwartenden Bedarf an Gymnasialplätzen" angesehen wird. Diese Ansicht hatte in den vergangenen Wochen die CDU-Fraktion im Kreistag Potsdam-Mittelmark vertreten. Der Kreis ist Träger des Weinberg-Gymnasiums.

Auch die Kleinmachnower Christdemokraten hatten gefordert, das Gymnasium ab 2007/2008 generell vierzügig zu führen. Das Schulverwaltungsamt lehnte dieses Ansinnen in der jünsgten Kreistagssitzung ab und will in Kleinmachnow nur "bei Bedarf" eine vierte 7. Klasse einrichten. Die Schulsituation in der Region Teltow soll demnächst Thema eines Runden Tisches sein.

Michael Ermel von der Elternvertretung der Gesamtschule findet die Haltung der örtlichen CDU "unverständlich", weil die Gemeinde Schulträger sei "und wir selbstverständlich von den gewählten Vertretern erwarten können, dass sie 'ihre' Schule nicht ignorieren".

Insbesondere übersehe die CDU, dass es seit dem Schuljahr 1994/1995 an der Maxim-Gorki-Gesamtschule eine gymnasiale Oberstufe gebe und dort jährlich 30 bis 50 Schüler ihr Abitur ablegen würden. Die Ausbildung erfolge zudem "nach den gleichen Lehrplänen wie an einem eigenständigen Gymnasium", und ab diesem Schuljahr würden die Abschlussprüfungen unter den Bedingungen eines Landes-Zentralabiturs durchgeführt.

Laut Ermel hat mindestens ein Drittel der Kleinmachnower Elternschaft Kinder auf der Gesamtschule. Insgesamt besuchen 571 Schüler die Einrichtung, 175 sind gerade auf dem Weg zum Abitur.

Der Vorteil gegenüber einem reinen Gymnasium sei, dass die persönliche Leistung der Kinder darüber entscheide, welchen Abschluss sie anstreben. Die "Klassifizierung" erfolge "nicht bereits nach Abschluss der Grundschule". Die Kleinmachnower Gesamtschule wird auch weiterhin die gymnasiale Oberstufe anbieten können, sagt Elternvertreter Ermel. MAZ