Märkische Allgemeine Zeitung 09.03.05
Kleinmachnow
will Kindern helfen
Förderung für Schul-Projekt in Thailand
KLEINMACHNOW
Die Gemeinde Kleinmachnow will sich im Rahmen ihrer Flutopferhilfe
längerfristig in den beiden thailändischen Orten Namkem und Chiang Mai
engagieren. Unterstützt werden sollen die Erweiterung der "Schule des
Lebens" in Chiang Mai und die Errichtung einer neuen "Schule des
Lebens" in Namkem. So sieht es zumindest ein Beschlussantrag vor, über den
die Kleinmachnower Gemeindevertreter am Donnerstag abstimmen wollen.
Die "Schule des Lebens" in Chiang Mai ist ursprünglich ein Projekt
für Aids-Waisen und Kinder aus schwierigen sozialen und familiären
Verhältnissen. Nach der verheerenden Flutkatastrophe erreichte die Schule ein
Hilferuf aus Namkem, einem Ort, der nördlich von Khao Lak liegt und nahezu
vollständig von den Tsunami-Wellen zerstört wurde. Vier Flutwellen waren dort
etwa 1,5 Kilometer ins Landesinnere gedrungen. Von den 10 000 Bewohnern Namkems
sollen 2500 ums Leben gekommen sein, weitere 2500 werden noch vermisst. Nach
der Verwüstung nahm die "Schule des Lebens" in Chiang Mai 50
traumatisierte Waisenkinder aus der betroffenen Region auf. Geplant ist nun,
die Schule zu erweitern und zudem eine neue Schule des Lebens in Namkem
aufzubauen, um vielen Waisenkindern eine Heimstatt zu geben. In diesen Schulen
sollen traumatisierte Kinder nicht nur psychosozial betreut werden. In dem
neuen Zuhause soll ihnen auch erstklassige Bildung zuteil werden. Nur dadurch
könne verhindert werden, "dass sie unterhalb der Armutsgrenze als Bettler
auf den Straßen landen oder in die Kriminalität abrutschen", heißt es in
einer Vorstellung des Projektes, das u. a. von der Internationalen Akademie für
innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie an der Freien Universität Berlin
(INA gGmbH) fachlich betreut wird. Den Hinweis auf die beiden Vorhaben in
Thailand hatte die Gemeinde Kleinmachnow von einer Servicestelle der
Organisation "Internationale Weiterbildung und Entwicklung" bekommen.
Die wurde extra für Kommunen eingerichtet, um deren Hilfe unter dem Titel
"Wiederaufbau Asien" zu koordinieren.
Wie berichtet, hatten die Kleinmachnower Gemeindevertreter zuvor eine
Initiative ins Leben gerufen, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine langjährige
Partnerschaft mit einer von der Flutkatastrophe betroffenen Kommune und/oder
mit einer öffentlichen oder karitativen Einrichtung zu organisieren. Genannt
wurde diese Initiative "Kleinmachnow hilft direkt". Stimmen die
Gemeindevertreter am Donnerstag für den Beschlussantrag, dann wird die Kommune
die beiden Schulprojekte unterstützen, für die sich auch schon der Kreis Potsdam-Mittelmark
engagiert. MAZ