Märkische Allgemeine Zeitung 03.02.05

Blasig für neue Freibad-GmbH
Kleinmachnows Bürgermeister wendet sich an benachbarte Amtskollegen

MATTHIAS ANKE

KLEINMACHNOW Eine wichtige Initiative zum Erhalt des Kleinmachnower Freibades hat jetzt Bürgermeister Wolfgang Blasig ergriffen: Brieflich schlug er seinen benachbarten Amtskollegen Gerhard Enser und Thomas Schmidt vor, das Bad mit Hilfe einer Gesellschaft zu sanieren, die von den Gemeinden Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow gebildet werden soll. Dabei bietet er an, ihr das Erbbaurecht kostenlos zu übertragen. Eigentümer des Bades würde Kleinmachnow bleiben. Blasig bittet seine Adressaten deshalb um ein kurzfristiges Gespräch.

Aus seinem Brief las er am Dienstag auf der SPD-Mitgliederversammlung vor, zu der auch Mitglieder des Freibad-Fördervereins kamen. Nachdem diese Blasig bereits in Lethargie verfallen glaubten, spüren sie durch dessen Vorschlag jetzt eine "seltsame Harmonie", wie der Vereinsvorsitzende Klaus Wandrei sagt. Dieser zeigt sich erfreut, dass der Förderverein ebenso zum bevorstehenden Gespräch geladen wird und später sogar als Beirat in die Gesellschaft einbezogen werden soll. "Diese konkrete Vorplanung zusammen mit den anderen Gemeinden hatten wir gefordert und begrüßen sie natürlich", sagt Roland Templin vom Förderverein. Blasigs Initiative ist Folge des jüngsten Gemeindevertreterwillens für einen Maßnahmeplan zum Baderhalt.

Stahnsdorfs Bürgermeister Enser steht der Idee offen gegenüber und zeigt sich gesprächsbereit. Vorab gibt er sein Interesse nach einer Hallenlösung zu bedenken, die bislang als nicht finanzierbar galt. "Ein Freiluftbad haben wir mit unserem Güterfelder Haussee ja bereits." Um tatsächlich von einer Lösung zu sprechen, sei es zu früh, weil die Konzeptentwicklung noch nicht reif ist. In weiteren Schritten wird also zu überlegen sein, wie das Bad ausgestattet werden kann, ob beispielsweise eine Halle realistisch ist. Für den Förderverein ist sie es weiterhin. Ihm liege ein Angebot einer mobilen Traglufthalle für 400 000 Euro vor, die damit günstiger ist als die bisherigen rund zwei Millionen Euro teuren Ideen. Als Betreiber des Bades käme weiterhin die Gewog in Frage. Deren Sanierungsvorschläge und die des Fördervereines hatte Blasig dem Schreiben beigefügt, das gestern Teltows Bürgermeister Schmidt noch nicht erreicht hatte: "Ich bin gespannt und freue mich auf eine Lösung", verriet er auf MAZ-Nachfrage