Märkische Allgemeine Zeitung 23.11.04

Hornbach spaltet die Grünen

Ein Drittel der Mitglieder im Ortsverband stellt sich gegen die Fraktion

KLEINMACHNOW Die mögliche Ansiedlung eines Hornbach-Marktes in Kleinmachnow droht zu einer Belastung des Ortsverbands von Bündnis90/Die Grünen zu werden. Wie der bündnisgrüne Gemeindevertreter Norbert Schroeder gestern mitteilte, habe der Ortsverband in einer Sitzung am 16. November sein "Nein zu Hornbach" durch einen Beschluss bekräftigt. Die Mitglieder hätten die bündnisgrüne Fraktion in der Gemeindevertretung gebeten, diese Haltung in den weiteren Verhandlungen zu beachten. Gleichzeitig sei das Abstimmungsverhalten der Fraktionsvorsitzenden Nina Hille im jüngsten Hauptausschuss kritisiert worden, weil es vom bündnisgrünen Wahlprogramm "nicht abgedeckt" sei.

Hille hatte im Ausschuss dafür gestimmt, ein Zielabweichungsverfahren bei der Gemeinsamen Landesplanung in Gang zu setzen. Dies ist die Voraussetzung für die Ansiedlung des Baumarktes. "Ich bin für Hornbach, wenn die ökologischen Belange beachtet werden", sagte Hille gestern zur MAZ. So müsse eine Lösung für die Verkehrsflüsse gefunden werden. Um die Kunden über die Autobahn zum Markt zu lenken, sei es zum Beispiel denkbar, auf der "Hohen Kiefer" Tempo 30 einzuführen. Die Verweigerungshaltung eines Teils der grünen Basis habe keine Mehrheit in der Fraktion. Diese habe bislang sehr erfolgreich gearbeitet und müsse auch die Finanzen der Gemeinde im Auge behalten.

Grünen-Sprecher Axel Göritz bezeichnete den Beschluss vom 16. November als "nicht regulär". Es sei nicht rechtzeitig zur Versammlung eingeladen worden und nur knapp ein Drittel der 34 Mitglieder sei erschienen. Im Dezember wolle man die Debatte um Hornbach aber aufgreifen und breit besprechen. sti