Märkische Allgemeine Zeitung 18.11.2004

Berlin vorerst gegen Stahnsdorfer Damm
Havelbus-Takterhöhung als Notlösung

KLEINMACHNOW Die Zehlendorfer Bezirksverwaltung und der Berliner Verkehrssenat sehen keinen Bedarf, den Stahnsdorfer Damm für eine Busverbindung zwischen dem S-Bahnhof Wannsee und dem Europarc Dreilinden freizugeben. Das wurde am Dienstag in einem Gespräch des Kleinmachnower Bürgermeisters Wolfgang Blasig und des Europarc-Geschäftsführers Walter Brümmer mit den Berliner Vertretern klar. "So hatten wir uns das Gespräch nicht vorgestellt. Uns geht es doch nur um die Freigabe für den Bus, die technisch machbar wäre", sagt Europarc-Geschäftsführer Brümmer. Doch die Berliner reagierten mit Unglaube, befürchten wilden Pkw-Verkehr durch den Wald.

Eine alternative Variante unmittelbar entlang der Autobahn sehen Brümmer und Blasig nur als "Notnagel", da sie wegen der zu querenden Stammbahn problematisch ist. In jedem Fall scheinen die Berliner laut Brümmer eine Anbindung aufschieben zu wollen. So seien Fördertöpfe für die Finanzierung der Stammbahn beispielsweise nach deren Meinung noch nach 2007 vorhanden, was wiederum die Kleinmachnower nicht glauben. Das werde jetzt geprüft.

Brümmer rechnet bis Jahresende 2005 mit 2 000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in Dreilinden - allein 500 davon bei eBay - und verlangt auch weiterhin eine bessere ÖPNV-Anbindung. Die Berliner wollen sich demnächst selbst ein Bild von der Situation im Europarc machen, lassen Befürchtungen vor einem Rückstau bis zur Autobahn nicht gelten. Möglich wäre dann auch eine Busspur nach der Abfahrt.

Walter Brümmer und Bürgermeister Blasig versuchen zunächst als Notlösung die Havelbus-Gesellschaft für einen höheren Takt des 620er Busses zu überzeugen. M. A.