POTSDAM-LAND
Die CDU Potsdam-Mittelmark wird eine "bedarfsgerechte
Erweiterung" der Gymnasiumsplätze in der Region Stahnsdorf,
Kleinmachnow, Teltow erneut auf die Tagesordnung des Kreistages setzen, wie
Wolfgang Jordan, Bildungspolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion,
mitteilte.
Die Christdemokraten wollen dabei nicht nur das Weinberg-Gymnasiums
in Kleinmachnow und das Immanuel-Kant-Gymnasium in Teltow erweitern, sie
fordern mittelfristig auch die Errichtung eines dritten Gymnasiums in der
Region. Jordan: "In die Region ziehen verstärkt Familien mit Kindern.
Zugleich gibt es eine stark überdurchschnittliche Quote von Grundschülern,
die auf das Gymnasium wechseln wollen. Insofern unterscheidet sich die
Entwicklung in den drei Gemeinden deutlich von anderen Teilen des
Kreisgebietes." Der bestehende Schulentwicklungsplan trage dem aber
nicht ausreichend Rechnung. Es gehe nicht an, dass Schüler auf die
Gesamtschule oder wohnortferne Schulen in Potsdam verwiesen werden, so
Jordan. Das Bildungsangebot habe sich nach dem Bedarf vor Ort zu richten.
Und: "Wir werden nicht hinnehmen, dass Kinder und ihre Eltern die Folgen
einer verfehlten Schulentwicklungsplanung ausbaden müssen."
CDU-Fraktionsvize Rudolf Werner erinnerte daran, dass seine Partei zuletzt im
Juni 2003 versucht habe, eine Erweiterung der Gymnasiumsplätze zu erreichen,
was die damalige Rot-Rote Kreistagsmehrheit abgelehnt hätte. Inzwischen sei
wertvolle Zeit ungenutzt verstrichen. "Das Problem der mangelnden
Gymnasialkapazität ist sogar noch drängender geworden. Wir wollen jetzt
endlich verbindliche Zusagen", so Werner.
Mittelmarks SPD-Chefin Susanne Melior ist da anderer
Auffassung. "In den nächsten drei Jahren sehen wir keine Probleme, da
muss es in der Region händelbar sein", sagte sie. Ein Schub an
Abituranwärtern werde in drei, vier Jahren aus Kleinmachnow erwartet. Für
diese Zeit wolle der Landkreis das Weinberg-Gymnasium in Kleinmachnow auch
erweitern. Geplant sei ein Anbau, um weitere Kapazitäten zu schaffen.
"Alles andere ist dann regelbar - ohne zusätzliches Gymnasium", so
die SPD-Kreisvorsitzende. Den Neubau eines dritten Gymnasiums sieht sie denn
auch äußerst kritisch. Das würde viel Geld kosten und stehe möglicherweise
leer, wenn der Kinderboom wieder abebbt. Die Schülerzahlen in der Region
sollten deshalb langfristig betrachtet werden, mahnte sie.
Genau anschauen müsse man sich auch das Anwahlverhalten
in Kleinmachnow. Laut Melior wollen in der Gemeinde etwa 50 Prozent der
Grundschüler auf ein Gymnasium wechseln.
Womit Kleinmachnow stark vom Landesdurchschnitt
abweiche, der bei 33 Prozent liege. Es sollten nicht Schüler auf das
Gymnasium gelenkt werden, die dann dort überfordert sind, sagte sie. jst
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