KLEINMACHNOW
Wie gesund sind unsere Kinder und Jugendlichen? So
einfach die Frage klingt, sie lässt sich derzeit nicht zuverlässig
beantworten. Eine Antwort darauf könnten die Ergebnisse einer Studie des
Robert- Koch-Instituts geben. Untersucht werden insgesamt 18 000 Kinder und
Jugendliche, vom Säugling bis zum Siebzehnjährigen an 150 Orten in ganz
Deutschland. Vom 16. bis zum 27. August kommt das Team des Robert
Koch-Instituts nach Kleinmachnow. Die Teilnehmer wurden über ein
statistisches Zufallsverfahren ausgewählt und bekommen in Kürze eine Einladung
zu einer freiwilligen Untersuchung in ein Studienzentrum. Jedes ausgewählte
Kind vertritt etwa 800 Kinder seines Alters. Das Studienzentrum befindet
sich im Ärztehaus, August-Bebel-Platz 2 in 14532 Kleinmachnow.
"Die Studie zur Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen, kurz KiGGS genannt, soll Informationslücken zu
Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten, Befindlichkeit und dem
Einfluss sozialer Faktoren schließen", sagt Bärbel-Maria Kurth,
Projektleiterin der im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und
Soziale Sicherung sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
durchgeführten Studie.
Die Kinder werden medizinisch untersucht, zum
Beispiel hinsichtlich Sehvermögen, Blutdruck, Schilddrüsenvolumen, Ausdauer
und Koordinationsvermögen. In einem Fragebogen werden Eltern und ab elf
Jahre auch die Kinder selbst u.a. zu Krankheiten befragt. Die Ergebnisse
der medizinischen Untersuchung werden gleich und bei den aufwändigeren
Analysen vier Wochen nach der Teilnahme mitgeteilt. Die Gesundheitsstudie
wird durch drei Zusatzuntersuchungen ergänzt. An Teilstichproben wird
speziellen Fragestellungen zu gesundheitsbezogenen Umweltbelastungen (Kinder-Umwelt-Survey
des Umweltbundesamtes), zur seelischen Gesundheit und zur motorischen
Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nachgegangen.
"Wir hoffen auf eine ähnlich hohe
Teilnahmebereitschaft wie in der Pilotphase", sagt Bärbel-Maria Kurth,
"denn nur bei einer hohen Teilnehmerzahl kann die Studie
aussagekräftige Ergebnisse liefern." Ein wichtiger Aspekt ist die
Teilnahme von Kindern und Jugendlichen nichtdeutscher Herkunft. Fast jedes
fünfte Kind in der entsprechenden Altersspanne kommt aus einer Familie, die
nicht aus Deutschland stammt. Daher wurden die Fragebögen in die Sprachen
übersetzt, die in Deutschland häufig gesprochen werden.
Erste Ergebnisse aus der Pilotphase zeigen, dass es
sich lohnt, den Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen unter die
Lupe zu nehmen. Es deutet sich zum Beispiel an, dass bei allgemein
steigender Impfbereitschaft die Durchimpfungsraten vor allem bei Hepatitis
B immer noch zu niedrig sind. S.G./MAZ
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