KLEINMACHNOW
Die Wogen in der Gemeinde gehen wieder hoch und der Grund ist einmal mehr ein
Bauprojekt. Was Anwohner und einen Teil der Gemeidevertreter in Rage bringt,
sind die Pläne für eine neue Turnhalle an der Eigenherdschule. Dass sie
spätestens 2005 gebraucht wird, steht dabei außer Frage. Umstritten sind aber
die Größe der Halle und ihre spätere Nutzung für Veranstaltungen.
Der CDU-Gemeindevertreter Fred Weigert - selbst Architekt - spricht von einer
"einzigartigen Fehlplanung". Der Entwurf seines Berufskollegen
Harald Kuhn sei "misslungen". Verantwortlich für das
"Übermaß" des Baukörpers sei aber Schuldirektor Bernd Bültermann,
SPD-Fraktionsvorsitzender in der Gemeindevertretung. Ihm rät Weigert, sich
"auf die eigentlichen Aufgaben der Schule zurück zu besinnen".
Doch auch aus der SPD, den anderen Parteien und Wählergruppen kommt Kritik am
Turnhallenbau, seit seine Dimension öffentlich bekannt wurde. Das war Anfang
2004, obwohl bereits Monate vorher der Bauauftrag vom Hauptausschuss
ausgelöst worden war - kurz vor der Kommunalwahl, was die neuen Abgeordneten
zusätzlich erbost.
Immerhin geht es um eine Investitionssumme von 2,2 bis 2,6 Millionen Euro.
Nach Vorstellungen der Dreilinden Entwicklungsgesellschaft (DEG), die das
Projekt für die Gemeinde realisiert, wird eine Halle mit zwei Feldern
entstehen. Integriert wird eine Tribüne mit 199 Plätzen, zusätzlich ist eine
Tiefgarage mit 50 Stellplätzen geplant. Mit zwölf Metern Höhe würde das
Gebäude sogar die Eigenherdschule überragen, sie wäre vier- bis fünfmal so
groß wie die bisherige Schulsporthalle.
Um das umstrittene Planverfahren zu "heilen", will Bürgermeister
Wolfgang Blasig (SPD) jetzt einen Beschluss für den Hallenbau herbeiführen,
der am kommenden Montag erstmals im Kulturausschuss beraten wird. Inzwischen
machen aber vor allem die Anwohner mobil gegen die "Mehrzweckhalle für
Großveranstaltungen". In offenen Briefen und Petitionen haben sie sich
in den vergangenen Tagen an die politisch Verantwortlichen gewandt. Sie
befürchten unverträglichen Verkehr in den engen Wohnstraßen rund um die
Eigenherdschule, wenn in der Halle zum Beispiel größere Sportwettkämpfe
stattfinden sollten. Außerdem würde der "massive Baukörper", der
eine Fläche von 1500 Quadratmetern einnimmt, das städtebauliche
Erscheinungsbild stören und unmittelbar angrenzende Wohngrundstücke
beeinträchtigen. Halte die Gemeinde aber an ihren Plänen fest, so werde man
Rechtsmittel einlegen, um die "Großveranstaltungshalle" zu
verhindern.
- Die Anwohner laden morgen, 19. März, um 18.30 Uhr in die Eigenherdschule zu
einer Diskussion über den Hallenbau ein. Dazu werden auch Gemeindevertreter
erwartet.
|
|