18.03. STREIT UM NEUE TURNHALLE IN KLEINMACHNOW / MORGEN ÖFFENTLICHE DEBATTE
"Einzigartige Fehlplanung"

 

KLEINMACHNOW Die Wogen in der Gemeinde gehen wieder hoch und der Grund ist einmal mehr ein Bauprojekt. Was Anwohner und einen Teil der Gemeidevertreter in Rage bringt, sind die Pläne für eine neue Turnhalle an der Eigenherdschule. Dass sie spätestens 2005 gebraucht wird, steht dabei außer Frage. Umstritten sind aber die Größe der Halle und ihre spätere Nutzung für Veranstaltungen.

Der CDU-Gemeindevertreter Fred Weigert - selbst Architekt - spricht von einer "einzigartigen Fehlplanung". Der Entwurf seines Berufskollegen Harald Kuhn sei "misslungen". Verantwortlich für das "Übermaß" des Baukörpers sei aber Schuldirektor Bernd Bültermann, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Gemeindevertretung. Ihm rät Weigert, sich "auf die eigentlichen Aufgaben der Schule zurück zu besinnen".

Doch auch aus der SPD, den anderen Parteien und Wählergruppen kommt Kritik am Turnhallenbau, seit seine Dimension öffentlich bekannt wurde. Das war Anfang 2004, obwohl bereits Monate vorher der Bauauftrag vom Hauptausschuss ausgelöst worden war - kurz vor der Kommunalwahl, was die neuen Abgeordneten zusätzlich erbost.

Immerhin geht es um eine Investitionssumme von 2,2 bis 2,6 Millionen Euro. Nach Vorstellungen der Dreilinden Entwicklungsgesellschaft (DEG), die das Projekt für die Gemeinde realisiert, wird eine Halle mit zwei Feldern entstehen. Integriert wird eine Tribüne mit 199 Plätzen, zusätzlich ist eine Tiefgarage mit 50 Stellplätzen geplant. Mit zwölf Metern Höhe würde das Gebäude sogar die Eigenherdschule überragen, sie wäre vier- bis fünfmal so groß wie die bisherige Schulsporthalle.

Um das umstrittene Planverfahren zu "heilen", will Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) jetzt einen Beschluss für den Hallenbau herbeiführen, der am kommenden Montag erstmals im Kulturausschuss beraten wird. Inzwischen machen aber vor allem die Anwohner mobil gegen die "Mehrzweckhalle für Großveranstaltungen". In offenen Briefen und Petitionen haben sie sich in den vergangenen Tagen an die politisch Verantwortlichen gewandt. Sie befürchten unverträglichen Verkehr in den engen Wohnstraßen rund um die Eigenherdschule, wenn in der Halle zum Beispiel größere Sportwettkämpfe stattfinden sollten. Außerdem würde der "massive Baukörper", der eine Fläche von 1500 Quadratmetern einnimmt, das städtebauliche Erscheinungsbild stören und unmittelbar angrenzende Wohngrundstücke beeinträchtigen. Halte die Gemeinde aber an ihren Plänen fest, so werde man Rechtsmittel einlegen, um die "Großveranstaltungshalle" zu verhindern.

- Die Anwohner laden morgen, 19. März, um 18.30 Uhr in die Eigenherdschule zu einer Diskussion über den Hallenbau ein. Dazu werden auch Gemeindevertreter erwartet.