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JÜRGEN
STICH
KLEINMACHNOW Die Bürgermeister der Nachbarkommunen Teltow, Kleinmachnow
und Stahnsdorf sowie Schulexperten aus den drei Verwaltungen werden sich
morgen in Stahnsdorf treffen, um den jüngst erarbeiteten
Schulentwicklungsplan für die Teltower Region zu besprechen. Wie berichtet,
war der Plan im November vergangenen Jahres vorgelegt worden und wird jetzt
in den Schulen und den Fraktionen der Kommunalparlamente diskutiert.
Nicht überall stoßen die Überlegungen der Bürgermeister, die das Papier mit
der Kreisverwaltung abstimmten, auf Gegenliebe. So gab es bereits
geharnischte Proteste aus der Schulkonferenz der Teltower Gesamtschule. Der
Grund: Eine Variante zur Erhöhung der knappen Gymnasialplätze in der Region
sieht die Erweiterung des Teltower Gymnasiums auf Kosten der Gesamtschule
vor. Gegen diese "Schließungspläne" laufen die Eltern Sturm.
Eine grundsätzliche Kritik am Schulentwicklungsplan legte vor wenigen Tagen
die Wählergruppe "WIR für Kleinmachnow" vor. Es sei "5 vor
12", doch weder im Grundschul- noch im Gymnasialbereich würden
"faktische Entscheidungen" getroffen. Auch der neue
Schulentwicklungsplan ist nach Ansicht der Wählergruppe "zu eng
genäht".
Dabei sieht "WIR" vor allem die Kleinmachnower Interessen nicht
gewahrt und fordert Bürgermeister Wolfgang Balsig (SPD) auf, diese beim
morgigen Planungsgespräch "gegenüber dem Kreis und den
Nachbargemeinden vehement und unmissverständlich zu vertreten".
Nach den Worten des bildungspolitischen Sprechers der Wählergruppe,
Christian Neumann, ist in Kleinmachnow auch in den kommenden Jahren mit
Baumaßnahmen und damit mit Zuzügen zu rechnen. Im gymnasialen Bereich müsse
deshalb eine "Manövriermasse an Schulplätzen" vorgehalten werden.
Es sei aber keine gute Lösung, wenn der neue Schulentwicklungsplan in den
Klassen bis zum Abitur eine Frequenz von durchschnittlich 28 Schülern
vorgebe. "Das ist lernschädlich." Wegen der fehlenden Plätze in
weitergehenden Schulen würden zudem viele Kleinmachnower Kinder nach Berlin
abwandern, "kein Ruhmesblatt" für die Bildungspolitik in der Teltower
Region, so Neumann. Bei den Grundschulplätzen herrsche in Kleinmachnow eine
dramatische Unterversorgung, die von Bürgermeister und Verwaltung zu spät
erkannt und mit dem hektisch beschlossenen Ausbau der Eigenherd-Grundschule
behoben werden soll. Notwendig sei dagegen die Errichtung einer dritten
Grundschule, zu der bislang aber keine Entscheidung vorliege.
Eine "falsche Prioritätensetzung", die Finanzmittel auf Jahre an
Großvorhaben wie das neue Rathaus binde, lasse von der Gemeinde wohl keine
Bildungsinitiative "zu Gunsten unserer Kinder" erwarten,
resümiert Neumann.
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