06.01. WÄHLERGRUPPE "WIR" KRITISIERT DEN NEUEN SCHULENTWICKLUNGSPLAN
Kein Ruhmesblatt für die Region

 

 

JÜRGEN STICH


KLEINMACHNOW
Die Bürgermeister der Nachbarkommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf sowie Schulexperten aus den drei Verwaltungen werden sich morgen in Stahnsdorf treffen, um den jüngst erarbeiteten Schulentwicklungsplan für die Teltower Region zu besprechen. Wie berichtet, war der Plan im November vergangenen Jahres vorgelegt worden und wird jetzt in den Schulen und den Fraktionen der Kommunalparlamente diskutiert.

Nicht überall stoßen die Überlegungen der Bürgermeister, die das Papier mit der Kreisverwaltung abstimmten, auf Gegenliebe. So gab es bereits geharnischte Proteste aus der Schulkonferenz der Teltower Gesamtschule. Der Grund: Eine Variante zur Erhöhung der knappen Gymnasialplätze in der Region sieht die Erweiterung des Teltower Gymnasiums auf Kosten der Gesamtschule vor. Gegen diese "Schließungspläne" laufen die Eltern Sturm.

Eine grundsätzliche Kritik am Schulentwicklungsplan legte vor wenigen Tagen die Wählergruppe "WIR für Kleinmachnow" vor. Es sei "5 vor 12", doch weder im Grundschul- noch im Gymnasialbereich würden "faktische Entscheidungen" getroffen. Auch der neue Schulentwicklungsplan ist nach Ansicht der Wählergruppe "zu eng genäht".

Dabei sieht "WIR" vor allem die Kleinmachnower Interessen nicht gewahrt und fordert Bürgermeister Wolfgang Balsig (SPD) auf, diese beim morgigen Planungsgespräch "gegenüber dem Kreis und den Nachbargemeinden vehement und unmissverständlich zu vertreten".

Nach den Worten des bildungspolitischen Sprechers der Wählergruppe, Christian Neumann, ist in Kleinmachnow auch in den kommenden Jahren mit Baumaßnahmen und damit mit Zuzügen zu rechnen. Im gymnasialen Bereich müsse deshalb eine "Manövriermasse an Schulplätzen" vorgehalten werden. Es sei aber keine gute Lösung, wenn der neue Schulentwicklungsplan in den Klassen bis zum Abitur eine Frequenz von durchschnittlich 28 Schülern vorgebe. "Das ist lernschädlich." Wegen der fehlenden Plätze in weitergehenden Schulen würden zudem viele Kleinmachnower Kinder nach Berlin abwandern, "kein Ruhmesblatt" für die Bildungspolitik in der Teltower Region, so Neumann. Bei den Grundschulplätzen herrsche in Kleinmachnow eine dramatische Unterversorgung, die von Bürgermeister und Verwaltung zu spät erkannt und mit dem hektisch beschlossenen Ausbau der Eigenherd-Grundschule behoben werden soll. Notwendig sei dagegen die Errichtung einer dritten Grundschule, zu der bislang aber keine Entscheidung vorliege.

Eine "falsche Prioritätensetzung", die Finanzmittel auf Jahre an Großvorhaben wie das neue Rathaus binde, lasse von der Gemeinde wohl keine Bildungsinitiative "zu Gunsten unserer Kinder" erwarten, resümiert Neumann.

 

 

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