Eigenherd-Grundschule  -  Fragen der Anwohner zur Sporthalle

 

 

Anläßlich der Sitzung des Bauausschusses am 04.03.2004 wurde von Anwohnern der Eigenherdschule der Planungsvorgang und die Folgen der gegenwärtigen Planungsergebnisse für die 2-Feld-Sporthalle diskutiert und kritisch hinterfragt. Dem Ausschußvorsitzenden wurde ein Fragenkatalog mit der Bitte um Weiterleitung an die Verwaltung und dessen kurzfristiger Beantwortung übergeben. Die bisher unterbliebene Beteiligung der Anwohner und Bürger wird berechtigterweise beklagt und eingefordert.

 

Im Folgenden veröffentlichen wir die Fragen der Anwohner um allen Interessierten einen gleichen Kenntnisstand zu ermöglichen.

 

 


 

An den

Vorsitzenden des Bauausschusses

Herrn Dr. Franke

Am Kiebitzberg 12

14532 Kleinmachnow

 

 

 

Kopien an die Ausschussmitglieder

 

 

 

Schriftliche Anfrage bezüglich des Neubaus Sporthalle-Eigenherdschule/Top 6 der Tagesordnung der Bauausschusssitzung am 04.März 2004

 

 

Sehr geehrter Herr Dr. Franke,

 

Betreffend des TOP 6 (Neubau Sporthalle Eigenherd) der Tagesordnung der Bauausschusssitzung am 04.März 2004 möchten wir Ihnen mit diesem Schreiben unsere Bedenken hinsichtlich des geplanten Baus mitteilen.

 

Gleichzeitig beantragen wir, als betroffene Bürger

-         im Bauausschuss das Rederecht in der Sitzung des Bauausschusses am 04. 03. im Rahmen der Diskussion zu TOP 6, sowie

-         einen Beschluss des Bauausschusses, dass die Verwaltung in alle Vorgänge im Zusammenhang mit der Planung der Sporthalle Akteneinsicht gewährt.  

 

Insbesondere die Größe der Halle ist in Höhe und Fläche überdimensioniert und dem Wohnumfeld nicht angemessen. Eine Halle in der jetzt geplanten Größe umfasst eine Fläche von ca. 30 Einfamilienhäusern und ist 2 Meter höher als die anliegende Wohnbebauung und erheblich größer als die gegenüberliegende Schule. Die Lage an der Süd-Westseite der  Hintergärten der Häuser im  Wacholderweg 1-7 mit einem Abstand von wenigen Metern ist nicht zumutbar. Der naturnahe Charakter der Eigenherdschule und des umliegenden Wohngebietes wäre zerstört, eine städtisch-funktionaler Ort würde entstehen.

Da die Halle auch für größere Veranstaltungen genutzt werden soll, wird für die Anwohner mit einer enormen Belastung durch Verkehr und Immissionen zu rechnen sein.  Als Eltern von Schulkindern der Eigenherdschule sind wir nicht gegen eine kleinere Schulsporthalle, die auch durch den Vereinssport genutzt wird, eine Nutzung für öffentliche Sportveranstaltungen ist jedoch für die Anwohner nicht zumutbar.

Wir bitten Sie als Ausschussmitglieder und Gemeindevertreter, die jetzige Planung noch einmal zu überdenken, damit nicht wieder gutzumachende Fehler vermieden werden und das Ortsbild nicht nachhaltig verschandelt wird. 

 

Nachfolgend legen wir 17 Fragen vor, die sich uns als Anwohner und Bürger Kleinmachnows stellen. Die  Fragen sind nach folgenden Gesichtspunkten gegliedert:

 

I.                    städtebauliche Aspekte

II.                 Verkehr

III.               Kosten/Folgekosten

IV.              Sonstiges

 

 

I. städtebauliche Aspekte

  1. Wie kommt es zur Planung einer Veranstaltungs-/ und Mehrzweckhalle in einem Wohngebiet?
  2. Durch die Aufstockung auf eine Tiefgarage und 199 Tribünenplätze wird die Halle in Fläche und Höhe enorm vergrößert. Will die Gemeinde wirklich ein Gebäude von 1500 qm bebauter Fläche in einem Wohngebiet, wodurch das Ortsbild nicht mehr durch eine naturnah in die Umgebung integrierte Schule geprägt sein wird , sondern durch einen massiven, technisch geprägten Baukörper? Passt so ein Bau Ihrer Ansicht nach an dieser Stelle in den Ort?
  3. Gibt es eine Alternative zu der gewählten Fischbauchkonstruktion des Daches, die enorme Traufhöhe von 12 Metern bedingt?
  4. Warum wird eine solches massives 12 Meter hohes Bauwerk direkt angrenzend an die Hintergärten der Häuser Wacholderweg 7, 5, 3, 1 geplant? Ist ein anderer Standort denkbar(gegenüberliegende Seite des Sportgrundstückes)? Sind die Belange der Anwohner bedacht worden?
  5. Warum werden keine Alternativen für den Standort einer Mehrzweckhalle diskutiert? Es bestehen Möglichkeiten am Ortsrand, wo Anwohner nicht direkt betroffen sind und gleichzeitig Schulen profitieren könnten, z. B. am Weinberg-Gymnasium, Seeberg oder im Zusammenhang mit der geplanten 3. Grundschule.
  6. Ist eine normale Grundschulsporthalle, die auch für den Vereinssport, aber nicht für große Veranstaltungen genutzt werden soll, nicht eine dem Standort angemessene Lösung?

 

II. Verkehr

 

  1. Die Halle soll 199 Tribünenplätze bekommen, durch den zu erwartenden Verkehr insbesondere bei Veranstaltungen abends und am Wochenende werden nicht nur die Straße Im Kamp, sondern u.a. auch die Straßen Im Hagen und Seemannsheimweg belastet. Sind wirklich verkehrs- und umweltpolitische Gesichtspunkte bedacht worden?
  2. Das offene Parkdeck grenzt direkt an die Hintergärten der Einwohner Wacholderweg an, so das diese mit großen Immissionen durch Lärm(startende Autos, Türenknallen) und Abgase rechnen müssen.
  3. Warum sind 50 Tiefgaragenplätze vorgesehen? Durch die BrgBauO  sind bei 199 Tribünenplätzen formal 20 Stellplätze nachzuweisen. Durch die Sollübererfüllung wird unseres Erachtens vorsätzlich zusätzlicher Verkehr angezogen.
  4. Warum kann die Gemeinde nicht, wie in Berlin bereits praktiziert, für die Vorgabe der Stellplätze eine entsprechende Satzung diskutieren, wonach speziell für Sportstätten im kommunalen Eigentum lediglich Behinderten Stellplätze vorgesehen wären?

An dem betreffenden Standort wären u.U. maximal 5 Stellplätze ausreichend, so dass hier durch den Erlass einer neuen Stellplatzordnung nicht nur Kosten, sondern auch Immissionsbelastungen vermieden werden könnten.

 

III. Kosten/ Folgekosten

 

  1. Wie steht es mit Wartung und Betreuung der Halle? Eine Halle von solch einer Größe benötigt ein spezielles Management.
  2. Sind wirklich die Folgekosten bedacht?
  3. Soll die beschleunigte Kostenentwicklung akzeptiert werden?

 

IV. Sonstiges

 

  1. Die Kinder sind ja noch klein, ab 5 Jahren. Wie ist es mit der Aufsicht in solch einer Halle? (Umkleide Sportlehrer und Schüler zusammen?) Wie fühlen sich Kinder beim Betreten einer Halle vorbei an Tiefgaragenplätzen?
  2. Können z.B. alle Lehrer und insbesondere auch die Horterzieher, die in einer solchen Halle erforderliche Technik bedienen?
  3. Durch die dritte Grundschule, sowie durch die neue evangelische Grundschule, wird die Schülerzahl auch an der Eigenherdschule nicht wie bisher wachsen. Soll trotzdem eine sehr große Sporthalle entstehen, die dann angesichts der Schülerzahlen völlig überdimensioniert erscheint?
  4. Stimmt es, das für das Weinberg-Gymnasium aktuell der Bau einer Sporthalle durch den Landkreis geplant ist. Wäre nicht in diesem Zusammenhang eine Mehrzweckhalle auf dem Siemensgelände, die auch von der evangelischen Grundschule mitgenutzt werden könnte, die vernünftigste Lösung?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Manfred Kühn