Landkreis spielt mit dem Leben der Bürger

Der Landkreis lehnt eine Sicherung der Friedensbrücke über den Teltowkanal ab. Kein Tempo-30 an dieser Stelle, an der ein KFZ Ende 2008 aus der Kurve geflogen war. Eine Stelle, die jeden Tag von Schülern des Weinberggymnasiums passiert wird, weil es zu diesem Weg keine Alternative gibt.

Heike Vierke-Eichler - Leiterin der Verkehrsbehörde des Landkreises - setzt konsequent Ihren ignoranten und verantwortungslosen Kurs fort. Dabei gäbe es Grund zum Umdenken, denn die Belziger Bürokraten haben bereits genug Unheil angerichtet: Im Jahre 2007 starb in Ferch ein junger Mann, weil Vierke-Eichlers Behörde eine Tempo-40 Anordnung in Tempo-70 umgewandelt hatte (PNN vom 21.02.2007). Wie in solchen Fällen der Regelfall, konnte kein kausaler Zusammenhang zwischen Behördenhandeln und Unfall hergestellt werden und Vierke-Eichler schob den Unfall einfach dem 19-jährigen Fahrer in die Schuhe.

In der Gemeinde wird jetzt über eine separate Fussgängerbrücke nachgedacht. Es wäre allerdings schlicht gesagt ein Wahnsinn, wenn man für hundertausende von Euro eine Brücke bauen müsste, nur weil in der Behörde des Landkreises Ideologie und Ignoranz eine einfache Lösung verhindern.

Tempo-30 ist übrigens nur eine Massnahme und keine Garantie, um das Leben der Schulkinder zu schützen. Auch eine wirkungsvolle Geschwindigkeitsüberwachung auf dem Abschnitt des Zehlendorfer Dammes bis Förster-Funke-Allee wird in der Gemeinde seit langem gefordert und wäre äusserst wichtig. Von Bürgermeister Grubert verlangen wir, die von der Gemeindevertretung beschlossenen Sicherungsmassnahmen beim Landkreis wirkungsvoll durchzusetzen.

Die Chancen für ein Umdenken im Landkreis hin zu menschenfreundlicherem Handeln stehen nicht gut, solange Leute wie Vierke-Eichler das Sagen haben. Dass der Landrat in Belzig nun Blasig heisst, ein Bürokrat, der bereits als Bürgermeister in Kleinmachnow Verkehrsberuhigung torpediert hat, lässt nicht unbedingt hoffen.

Hoffen kann man nur, dass es an der Friedensbrücke keine weiteren Unfälle gibt.


Kreis lehnt Tempo 30 weiter ab
(PPN, 24.02.10)

Kleinmachnow - Die Kleinmachnower Friedensbrücke kann weiter mit Tempo 50 überquert werden.

Wie Bauamtsleiterin Barbara Neidel am Montagabend im Bauausschuss informierte, habe die Verkehrsbehörde des Kreises einen Antrag der Kommune auf Tempo 30 an dieser Stelle abgelehnt. Die Bauausschussmitglieder sprachen sich einstimmig dafür aus, einen neuen Antrag auf Tempo 30 zu stellen. „Der Landkreis scheint die Gefahr nicht zu erkennen“, sagte Bauausschusschef Jens Klocksin (SPD). Langfristig müsse man das Problem mit dem Bau einer separaten Fuß- und Radbrücke lösen, sagte er. Unterstützt wurde er von FDP-Gemeindevertreter Michael Lippoldt: „Wir müssen die Schulkinder schützen, die hier täglich tausendfach unterwegs sind.“ Die Brücke gilt mit seinen schmalen Gehwegen bei vielen Eltern, Schülern und Lehrern als Gefahrenschwerpunkt auf dem Schulweg ins Weinbergviertel und zum Schwarzen Weg. Erst Ende des vergangenen Jahres war an dieser Stelle ein Auto wegen überhöhter Geschwindigkeit aus der scharfen Kurve hinter der Brücke geflogen. Der Wagen rutschte über Fuß- und Radweg und landete am Kanalufer. tor