Es war fast zu befürchten: die von Bürgermeister Grubert initiierte Prüfung von Möglichkeiten, den geplanten, 130 m langen, viergeschossigen Gebäuderiegel noch verkleinern zu können, ist im Sande verlaufen. Ob es überhaupt eine realistische Möglichkeit gab zu verhandeln, oder ob Grubert nur mit seiner Kritik am Bauvorhaben Werbung in eigener Sache betreiben wollte ist unklar.
Jens Klocksin (SPD) und Thomas Singer (Linke) sprachen von einer "Zwickmühle" des Investors und "von Fehlern", die die alte Gemeindevertretung gemacht habe.
Hierzu gibt es noch mehr zu sagen:
Die "Zwickmühle" hat nicht der Investor aufgebaut, sondern der ehemalige Bürgermeister Blasig (SPD), der das gesamte Ortszentrum Kondor-Wessels zur Ausbeutung überlassen und mit grosszügigen Bebauungsplänen Kondor-Wessels die Maximierung von Profiten erlaubt hatte. Kondor-Wessels konnte sich wie ein Geschwür ausbreiten, dank des persönlichen Einsatzes von Blasig. Was die Gegenleistung für diese Lizenz zum Gelddrucken war, ist nicht bekannt.
SPD und PDS sind Blasig bedingungslos gefolgt. Am 14.12.2006 beschlossen Gemeindevertreter der SPD (damals Michael Scharp, Nina Hille, Wolfgang Schirmer, Klaus Nitzsche, Jens Klocksin, Frank Nägele, Walter Haase, Ruth Barthels), die von Blasig wirtschaftlich abhängigen PRO-Vertreter Viktoria Brammer (mit ihrem Laden zur Miete bei der GeWoG), Matthias Kleemann (seine Tochter wurde von Blasig mit einer Stelle in der Verwaltung versorgt, sein Schwiegersohn durfte im Finanzausschuss mitmachen, Kleemann selbst bekam Aufträge von der GeWog) und die 4 Abgeordneten der PDS gegen die Stimmen von WIR, den Grünen, der FDP und der CDU die erneute Änderung des Bebauungsplanes für das Grundstück. Der SPD Fraktionsvorsitzende Scharp lobte am 18.12.2006 die "zukunftsweisende Investition" am Standort. Es gab eine Enthaltung aus der Blasig-Fraktion, wahrscheinlich Jens Klocksin, der sich dieses Recht ab und zu herausnahm und dafür massiv unter Druck gesetzt wurde.
Von den Jasager-Fraktionen von damals sind noch 4 SPD und 3 PDS-Abgeordnete übrig geblieben. Sie haben damals zugestimmt, weil sie auf Fraktionsdisziplin und den Eigenvorteil ihrer Parteien eingeschworen waren. Eine Mischung aus fatalem Lagerdenken und Verantwortungslosigkeit hat sie so handeln lassen, ebenso wie die Gemeindevertreter in den Jahren davor, die den Boden für die Entwicklung bereitet haben. Jetzt die Folgen ihres eigenen Handelns populistisch zu bejammern, ist unangemessen.