Tempo 30...

 

Immer mehr Bürger in Kleinmachnow halten eine innerörtliche Tempobegrenzung auf allen Kleinmachnower Straßen für vorteilhaft. Mehr Sicherheit und vor allem Lärmreduzierung sind die wichtigsten Beweggründe für diese Forderung. In der Kommunalpolitik der letzten Jahre dominierten allerdings Interessenvertreter mit gegenteiliger Meinung, die mit den verschiedensten Argumenten aufwarten:

 

1. Tempo 30 würde den Verkehrsfluss beeinträchtigen und in die Nebenstraßen drängen...

 

Diese Annahme ist falsch und am Beispiel der Spanischen Allee in BLN Zehlendorf problemlos zu wiederlegen. Bemerkenswert ist allerdings, dass Kommunalpolitiker, die seit Jahren die Belastung der Anwohner der Haupt – und Sammelstraßen ignorieren bzw. herunterspielen, offensichtlich Angst davor haben, an eben diesen Belastungen beteiligt zu werden...

 

2.  Tempo 30 würde keine Lärmreduzierung herbeiführen...

 

Auch dieses Argument steht auf unsicheren Füßen. Der Lärmpegel an stark befahrenen Straßen besteht nicht aus Motorenlärm sondern wird in erster Linie von Abrollgeräuschen geprägt. Der derzeitig erreichte Standard im Motorenbau straft diese Behauptung ohnehin Lügen. Vor einiger Zeit wurden an einem Tempo 30 Abschnitt der Ernst Thälmann – Straße Geschwindigkeitsmessungen durch die Polizei durchgeführt. Hierbei war eine drastische Verringerung des sonst üblichen Geräuschpegels eindeutig hörbar!

 

3. Tempo 30 würde den Schadstoffausstoß erhöhen....

 

Stimmt teilweise. Allerdings ist auch Lärmschutz ein Beitrag für die Umwelt, daher ist Tempo 30 ein akzeptabler Kompromiss. Darüber hinaus sorgen die immer strenger werdenden Richtlinien der Gesetzgeber und nicht zuletzt der Wettbewerb in der Automobilindustrie für eine ständige Reduzierung des Schadstoffausstoßes. Wenn es durch Tempo 30 zudem zur Verringerung des Durchgangsverkehrs käme, könnte der Schadstoffausstoß insgesamt sogar sinken. Auch dieses Argument kann nicht ernstgenommen werden. Wiederum bemerkenswert: Sich selbst würden unsere in den Nebenstraßen wohnenden Kommunalpolitiker diese erhöhte Schadstoffbelastung antun...

 

Am bedenklichsten ist jedoch, dass innerhalb Kleinmachnows von Wohngebieten die Rede ist!!! Eine beträchtliche Gruppe Kleinmachnower – nämlich die Anwohner sogenannter Haupt- und Sammelstraßen - wird hier offensichtlich ausgegrenzt, als Mitbürger zweiter Klasse ohne Rechte behandelt. Das ist seit Jahren zu beobachten und es ist unerhört!!! Höchste Zeit für eine neue Qualität in der Kommunalpolitik Kleinmachnows!

 

Achim Markscheffel

Mitglied von WIR